Unsere Überführungsetappe in die Dolomiten
Diese war sehr unangenehm zu fahren. Wir kamen nicht umhin eine große Strecke
auf der Brennerstrasse zurück zu legen. Das ging an und auf die Nerven. Wenn
Blicke töten könnten....
Eine größere Anforderung an die Kondition als an die
Konzentration, sich nicht von einem vorbeirasenden Lkw "mitnehmen zu lassen",
stellte der Aufstieg nach St. Ulrich dar. Von Ponte Gardena (660m) bis nach St.
Ulrich (1234m) waren 14.5km zurück zu legen.
Bis hierhin hatten wir ungefähr 160km hinter uns gebracht. Nach vollbrachtem Tageswerk freuten wir uns auf eine
warme Dusche und unser spärliches Essen, sowie auf den Komfort der Thermarest-
Matratzen, sofern diese vorhanden waren.
Das kleine aber entscheidende Problem, welches sich uns nun stellte, war, dass
St. Ulrich nicht mehr über einen Campingplatz verfügt. (obwohl auf Karte verzeichnet (Anm. des Lektors))
Gäste von diesem Sportort
haben gefälligst vermögend zu sein. So fuhren wir weiter bis nach St. Christina
(1427m), auf der Suche nach einem imaginären Campingplatz. Ein billiges Hotel
oder "Sportstätte" war auch nicht zu finden.
Mittlerweile wurde es auch schon dunkel und unangenehm frisch. Wir packten uns und die Räder in die Autos und
fanden dann noch eine Möglichkeit zu nächtigen.
Gegen 24.00 Uhr erreichten wir den romantisch direkt unter der Brennerautobahn gelegenen Campingplatz. Trotz
der örtlichen Begebenheiten war der Platz nahezu voll belegt. Camper müssen ein
komisches Völkchen sein. Ich möchte an unseren ersten Halt direkt neben dem
Elektrizitätswerk erinnern. Als Dank für die späte Herberge nahmen wir das
Angebot an, aus der heimischen Küche noch Bauernsandwitches zu beziehen. Jetzt
noch unseren Gaskocher in Gang zu setzten, wäre zu viel gewesen. Die Sandwitches
bestanden eigentlich nur aus ein bisschen Brot, bisschen Schinken, Käse und Mayo
und Ketchup. Geschmacklich waren sie nicht schlecht, aber halt nix Gescheites.
Gegen 2.00 Uhr in der früh verzog sich der Letzte in sein Zelt.
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